In den letzten Jahrzehnten haben Samenöle wie Sonnenblumen-, Mais-, Soja- und Rapsöl einen festen Platz in unseren Küchen eingenommen. Sie gelten als günstig, vielseitig und wurden lange Zeit als gesunde Alternative zu tierischen Fetten angepriesen. Doch immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Öle möglicherweise nicht so unbedenklich sind, wie wir bisher angenommen haben.
Der Omega-6-Überschuss
Eines der Hauptprobleme mit Samenölen ist ihr hoher Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, insbesondere Linolsäure. Während Omega-6-Fettsäuren in geringen Mengen wichtig für unseren Körper sind, kann ein Übermass problematisch sein. Das ideale Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 in unserer Ernährung sollte etwa 4:1 betragen. In der modernen westlichen Ernährung liegt es jedoch oft bei 15:1 oder sogar höher, was zu chronischen Entzündungen im Körper beitragen kann.
Oxidation und freie Radikale
Samenöle sind besonders anfällig für Oxidation, vor allem wenn sie erhitzt werden. Dieser Prozess führt zur Bildung von schädlichen freien Radikalen und anderen toxischen Verbindungen. Regelmässiger Konsum dieser oxidierten Öle kann oxidativen Stress im Körper erhöhen und möglicherweise zu verschiedenen Gesundheitsproblemen beitragen.
Industrielle Verarbeitung
Die meisten Samenöle durchlaufen einen intensiven industriellen Verarbeitungsprozess. Dabei werden oft Chemikalien und hohe Temperaturen eingesetzt, um die maximale Menge an Öl aus den Samen zu extrahieren. Dieser Prozess kann die natürliche Struktur der Fettsäuren verändern und potenziell schädliche Nebenprodukte (z.B. 4-HNE) erzeugen.
Versteckte Quellen
Samenöle sind nicht nur in offensichtlichen Produkten wie Salatdressings oder Bratölen zu finden. Sie sind auch ein häufiger Bestandteil in verarbeiteten Lebensmitteln, Backwaren und Fertiggerichten. Dies macht es für Verbraucher schwierig, ihren Konsum zu kontrollieren und zu reduzieren.
Alternativen und Lösungsansätze
Um die potenziellen Risiken von Samenölen zu minimieren, können folgende Schritte hilfreich sein:
- Reduziere den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln.
- Verwende stabilere Öle zum Kochen, wie Butter, Rindertalg oder Kokosfett.
- Benutze Antioxidantien wie CoEnzym Q10, Vitamin E, Naringinin oder aber stärkere Mittel wie Aspirin (frage deinen Arzt oder Apotheker).
- Lies Zutatenlisten aufmerksam und achte auf versteckte Samenöle.